08 Feb Bitcoin oder Gold? Ein Vergleich
Mit der zunehmenden Inflation, aber immer noch rekordtiefen Zinsen erhöht sich auch der Druck nach Alternativen zu suchen, um Rentabilität und Sicherheit zu finden. Der Bitcoin wird immer wieder auch als „digitales Gold“ bezeichnet. Entsprechend nahe liegt der Vergleich beider Investments. An dieser Stelle stellen wir die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden einerseits und andererseits danach, ob die erste digitale Währung der Welt möglicherweise im Vergleich sogar besser als Gold abschneiden kann.
Vergleich Sicherheit
Die Geschichte zeigt: Bei Gold ist ein Totalverlust ausgeschlossen.
Anders bei Bitcoin: Kein Strom, kein Internet, keine Kryptowährung. Und was von Menschen programmiert ist, kann grundsätzlich durch Menschen manipuliert werden. Außerdem ist die Kryptowährung einfach zu jung, um einschätzen zu können wohin die Entwicklung geht.
Die Aufbewahrung von Gold hat den Sicherheitsmangel des Diebstahlrisikos. Bei Selbstaufbewahrung.
Bitcoin bietet auch keine 100%-tige Sicherheit, Hacker, Verschlüsselungscode etc.
Aber auch für Kryptos gibt es schon Banken und regulierte Krypro-Banken, die die Aufbewahrung sicherstellen.
Ein grosses Plus für Bitcoin und andere Kryptowährungen ist das wachsende Potential als Zahlungsmittel. Dies steigert die Wahrnehmung und Akzeptanz enorm. Immer mehr Shops im Internet, aber auch vereinzelte Branchen der „echten“ Welt wie etwa die Gastronomie oder der Tourismus lassen Kryptowährungen als Zahlungsmodell zu. Dies gilt übrigens auch für einige andere wichtige Coins wie Ethereum und verschiedene andere Coins aus der aktuellen Top 30 der Altcoins.
Gold ist dabei aus rein praktischen Gründen als Zahlungsmittel nicht geeignet oder akzeptiert.
Schutz vor der Notenpresse
Gold wird seit Jahrtausenden als Tauschmittel und Absicherung vor Fiatwährungen benutzt. Die hohe Nachfrage in der Industrie sowie die begrenzten verfügbaren Ressourcen an Gold werden den Preis weiter steigen lassen. Allerdings: Eine Obergrenze gibt es auch beim Bitcoin, hier liegt sie bei 21 Millionen Einheiten. Gerade diese Tatsache bringt der Digitalwährung nach und nach mehr Interesse aufseiten der Anleger aus dem institutionellen Bereich ein. Von staatlicher Seite haben es Kryptowährungen insgesamt weiterhin schwer. Aufsichtsbehörden legen dem Markt eher Steine in den Weg als ihn zu akzeptieren und seine Möglichkeiten zu erkennen. Hier geniesst Gold weiterhin den besseren Ruf.
Zentralbanken benutzen weiterhin Gold als Reservewährung und meiden die Kryptowährungen.
Staaten bzw. die jeweiligen Zentralbanken horten wie gehabt grosse Goldmengen in ihren Tresoren. Ein Zahlungsmittel aber ist Gold bekanntlich nicht mehr, der Bitcoin hingegen etabliert sich immer stärker. Schauen wir uns an dieser Stelle nun einige der wichtigsten Parallelen und Differenzen zwischen Gold einerseits und der Digitalwährung Bitcoin auf der anderen Seite an. Eine Ähnlichkeit zeigt sich im Hinblick auf die Beständigkeit beider Assets. Während Bitcoin überhaupt nicht in einer physischen Variante existiert, gibt es beim Edelmetall lediglich – im positiven Sinne – einen sehr schleppenden Verfall auf physischer Basis. Beide Modelle weisen eine Begrenzung auf, der Bitcoin durch seine von Entwicklerseite definierten Maximalmenge, Gold durch seine natürliche Verfügbarkeit.
Der Aufwand beim Kauf und Verkauf
Ein Vorteil der wichtigsten Kryptowährung ist die einfache Handhabung beim Transfer. Als physisches Asset mit einem nicht zu unterschätzenden Eigengewicht ist Gold immer mit einem Aufwand verbunden, wenn es zu einem Besitzerwechsel kommt. Bitcoin-Anteile (oder komplette Coins) können binnen Sekunden von einer Wallet zur anderen überwiesen werden. Über die digitalen Börsen wie Binance erfolgt der Handel deshalb erfreulich schnell. Jedoch müssen Anbieter und Abnehmer die entsprechenden technischen Anforderungen erfüllen. Gold kann ohne solche Bedingungen immer und überall ausgehändigt werden.
Aufbewahrung
Gold-Käufer müssen wegen des physischen Erwerbs auch über die Aufbewahrung nachdenken. Der heimische Tresor verursacht zusätzliche Kosten, die sichere Unterbringung bei Banken und anderen Dienstleistern geht ebenfalls mit Gebühren einher. Bitcoin-Inhaber benötigen lediglich eine Wallet, die je nach Variante nur geringe Kosten bedeutet. Eine Hard Wallet als externes Speichermedium ist hier die meist „teuerste“ Alternative. Jedoch fallen Kosten auch hier meist nur ein einziges Mal an, ähnlich wie beim Tresor für Gold-Reserven.
Rentabilität
Durch die angestrebte Inflation und unerwartete Inflationsschübe sind Kryptos und Edelmetalle konstant am Aufwerten. Bei den Kryptos besteht noch das Risiko der hohen Volatilität. Bei Gold und Kryptos lässt sich aber Rendite in Bezug auf den Kursverlauf erzielen.
Bei den Kryptos kommt neuerdings eine Zinsgenerierung durch Staking, Lending und DeFi hinzu.
Bitcoin schlägt Gold bei Teilungs-Optionen
Zwar kann Gold durchaus in Mengen von einigen Gramm gehandelt werden. Der Bitcoin sticht das Edelmetall durch seine sehr gute Teilbarkeit deutlich in der Gegenüberstellung. Im Kontext mit Zahlungen etwa hinterlässt Gold hier keinen allzu guten Eindruck. Die kleinste Einheit beim Bitcoin, die „Satoshi“, entspricht einem Anteil von 0,00000001 Bitcoin. Bis in diese Tiefe liesse sich Gold selbst mit grössten technischen Aufwand kaum teilen. Sie können also auch sehr geringe Summen in Bitcoin überweisen, was beim Online-Shopping von Vorteil ist.
Hat eine Geldanlage zusätzlich noch einen realen Gebrauchswert, dann ist das ein Extraplus. Gold ist nicht nur ein Wertspeicher, sondern wird auch in der Industrie und der Schmuckbranche benötigt. Das sorgt für zusätzliche Begehrlichkeiten.
Der Wert von Bitcoin ist dagegen rein nominaler Natur.
Zukunft
Es gibt nicht DIE Kryptowährung. Stattdessen konkurrieren eine Vielzahl von Kryptowährungen auf dem Markt. Fast täglich schießen neue Systeme wie Pilze aus dem Boden, andere verschwinden. Wie wird sich Bitcoin entwickeln? Gold dagegen ist – Gold. Bekannt seit Jahrtausenden. So banal das klingt, aber genau darin liegt seine Stärke.
Wie steht es mit der Unabhängigkeit?
“Mittelfristig muss man damit rechnen, dass wir noch mal eine Verbotsdebatte bekommen werden, weil die Zentral- und Notenbanken es mit der Angst zu tun bekommen werden, wenn Kryptowährungen eine gewisse Marktkapitalisierung haben werden. Aber: Gutes Geld lässt sich nicht wirksam verbieten und Kryptowährungen lassen sich schon rein technisch nicht verbieten. Dafür müsste man das Internet abschalten oder aber zumindest Verschlüsselung innerhalb des Internet kontrollieren können.»
Aktuelle Entwicklungen und Diskussionen bringen uns aber zu der Annahme, dass Staaten wie Notenbanken eher versuchen werden auf Bitcoin Einfluss zu nehmen als auf Gold.
Wobei man sehen muss, dass es schon etliche Male Gold vom Staat beschlagnahmt wurde, Goldhandel verboten oder eingeschränkt wurde etc.
Umwelt
Der Abbau von Gold wird als umweltschädlich angesehen. Auch wenn sich in der Goldbranche zunehmend ein Umweltbewusstsein durchsetzt: Die Goldförderung ist energieintensiv und belastet die Umwelt in erheblichem Maße.
Aber auch der Stromverbrauch für das Bitcoin Mining ist immens. Schätzungen gehen davon aus, dass der Stromverbrauch aller Bitcoin-Rechnerfarmen zusammen dem der Niederlande entspricht. Dennoch sehen wir diese Runde bei Bitcoin. Zumindest in der Theorie lässt sich Strom nachhaltig erzeugen.
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