26 Jul „Grüne“ Investments der EU von Maritime Wirtschaft kritisiert
Hamburg (dpa-AFX) – Aus Sicht der Meereswirtschaft gefährdet die Europäische Kommission den Klimawandel in der Schifffahrt. Stolperstein ist der von den Brüsseler Behörden definierte Standard, welche Investitionen künftig als „grün“ gelten dürfen – mit gravierenden Folgen für Finanzierung und Finanzierungsmöglichkeiten. In einem Feuerbrief an die Bundesregierung verpflichteten sich die acht Verbände, entsprechende Seeverkehrsregeln einzustellen und zu ändern. Dieses Thema ist wie die kürzlich vorgeschlagenen Klimaziele Teil des „Grünen Abkommens“ der EU.
Branchenvertreter besprachen, dass ab 2026 ohne direkte Kohlendioxid-Emissionen aus dem Schornstein nur noch diese Schiffe als nachhaltig gelten. „Es ist falsch, Schiffsemissionen nur am Schornstein zu bewerten, anstatt den klimaneutralen Ansatz des Gesamtantriebskonzepts des Schiffes. Das wird die Klimakrise nicht lösen und die Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der Meereswirtschaft ernsthaft beeinträchtigen“, heißt es in dem Schreiben der dpa.
Erst im April wurden detaillierte Informationen der EU-Kommission zum sogenannten „Klassifizierungsgesetz“ vorgelegt. Der ab 2020 gültige „Genehmigungsentwurf“ dieses Klassifizierungsgesetzes soll definieren, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten „wesentliche positive Auswirkungen auf Klima und Umwelt haben“.
Sämtliche Details werden die ganze Zeit sowohl politisch als auch technisch besprochen, denn die Schritte sind für den Geldfluss schon längst durchgeführt wurden. Der Seeschifffahrtsverband befürchtet nun, dass die öffentlichen Förderinstrumente und die EU Beihilfevorschriften entsprechend angepasst werden, wodurch Schiffsfinanzierungen oder staatliche Subventionen für schadstoffarme Kraftstoffe künftig unmöglich werden.
Aus ihrer Sicht reduziert der von der Schifffahrtsindustrie kritisierte „Schornstein-Ansatz“ den zukünftigen Treibstoffmix für die Schifffahrt auf Wasserstoff, Ammoniak und Batteriestrom. Im Gegenteil, Biokraftstoffe und klimaneutrale Kraftstoffe (wie synthetisches Methanol) werden verhindert. Diese seien jedoch «eher für maritime Anwendungen geeignet», und aus Sicht der Fernverkehrsbranche seien Wasserstoff und Batterien unersetzlich.
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